Datacenter
Outlook
Germany
2025/26

Datacenter Outlook Germany 2025/26

In diesem Jahr freuen wir uns, erneut den Datacenter Outlook Germany zu präsentieren, der parallel zur German Datacenter Conference veröffentlicht wird. Mit dieser Ausgabe möchten wir hervorheben, dass Deutschland und Europa in eine neue Ära der digitalen Transformation eintreten. Künstliche Intelligenz, Cloud-Dienste und datengetriebene Innovationen prägen zunehmend unsere Wirtschaft, Gesellschaft und unseren Alltag.

 

Die diesjährige Konferenz beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Der Ausbau der Netzwerkinfrastruktur und die Sicherung der Energieversorgung sind zu kritischen Themen geworden. Ohne eine robuste Konnektivität sind Wachstum, Innovation und die digitale Souveränität Europas eingeschränkt.

 

Nachhaltigkeit bleibt im Mittelpunkt der Diskussion und ist eng mit Effizienz verknüpft. Sie bildet die Grundlage, die es der Branche ermöglicht, die wachsenden Anforderungen von KI und High-Performance-Computing zu erfüllen und gleichzeitig Verantwortung für Klima und Gesellschaft zu übernehmen.

 

Wir wünschen viel Freude beim Lesen des Datacenter Outlook Germany 2025/26!

 

Diese Publikation entstand mit der fachlichen Unterstützung unserer GDACon25-Partner: CBRE, CyrusOne, Eaton, Rittal, NTT Data, NTC Notstromtechnik-Clasen, Stulz, TTSP HWP, Siemens Energy, Arcadis und Jenbacher. Der Outlook würdigt außerdem die vielen Fachleute, deren Einblicke, Präsentationen und Diskussionen zum Erfolg der German Datacenter Conference beigetragen haben.

 

Datacenter Outlook Germany zum Download 2025/26

Europäische Souveränität ist unser gemeinsames Ziel

Unsere Aufgabe ist es, Brücken zu bauen: zwischen Betreibern und Energieversorgern, zwischen Kommunen und Investoren, zwischen Technologie und Nachhaltigkeit. Nur durch branchenübergreifende Zusammenarbeit können wir den richtigen Kurs setzen.
Was dafür nötig ist, sind Vertrauen, Offenheit und der Mut, den Wettbewerb um Ressourcen nicht als Kampf gegeneinander, sondern als gemeinsame Anstrengung füreinander zu sehen.

DIE ZUKUNFT LIEGT IN UNSEREN HÄNDEN: Rechenzentren sind der Schlüssel zur digitalen Souveränität Europas. Lassen Sie uns dafür sorgen, dass diese Infrastruktur stark, nachhaltig und zukunftsfähig bleibt.



Anna Klaft |Chairwoman der German Datacenter Association

Rechenzentren gestalten die Zukunft: Investitionen in zuverlässige und sichere Infrastrukturen

Die Rechenzentrumsbranche boomt: KI treibt Wachstum voran, bringt aber Herausforderungen für den weiteren Weg mit sich

Der Schlüssel zum Erfolg: Politische Weitsicht und die Förderung junger Talente für nachhaltige Entwicklung.

Deutscher Rechenzentrumsmarkt

Das digitale Rückgrat Europas ausbauen, Synergien nutzen und Infrastruktur bereitstellen – trotz begrenzter Energieversorgung und ESG-Zielen

 

Trotz kontinuierlicher Verbesserungen der Rechenleistungseffizienz in den letzten fünfzig Jahren hat die wachsende Nachfrage nach Rechenleistung diese Fortschritte stets übertroffen. Seit mehr als einem Jahrzehnt gelingt es Ingenieuren, den Energiebedarf pro Berechnung auf Chip-Ebene jährlich um 23 % zu reduzieren. Ein Chip mit 100 Watt aus dem Jahr 2013 würde heute beispielsweise nur noch 4,4 Watt benötigen, um dieselbe Arbeitslast zu bewältigen.

 

Trotz dieser jährlichen Effizienzsteigerungen ist die Gesamtkapazität von Rechenzentren jedoch kontinuierlich gewachsen – in Frankfurt beispielsweise um 20 % pro Jahr. Diese Expansion trotz Effizienzgewinnen ist ein Trend, der in allen europäischen Rechenzentrums-Märkten zu beobachten ist. Die steigende Nachfrage nach Rechenzentrumskapazität wird durch die fortschreitende soziale und wirtschaftliche Digitalisierung getrieben und markiert einen grundlegenden Wandel hin zu einer digital-first Wirtschaft.

 

In den letzten Jahren wurde dieser Trend zusätzlich durch Innovationen wie Large Language Models, KI-Assistenten und generative KI beschleunigt. Deutschland, strategisch im Herzen Europas gelegen und mit exzellenter Konnektivität zu den wirtschaftlichen und demografischen Zentren des Kontinents, ist der größte Rechenzentrumsmarkt der Region und wird trotz Engpässen in der Netzkapazität und eines komplexen regulatorischen Umfelds weiter wachsen.

Von Brüssel bis ins Rathaus

Wie die GDA digitale Infrastruktur auf die politische Agenda setzt

 

In diesem Jahr hat die German Datacenter Association (GDA) ihre Aktivitäten und ihr Engagement in der politischen Interessenvertretung deutlich ausgeweitet. Neben ihrem umfangreichen Event- und Networking-Programm bemüht sich der Verband, sich als engagierterer Dialogpartner für politische Entscheidungsträger auf EU-, Bundes- und Landesebene zu etablieren. Warum dies so wichtig ist, wird im Datacenter Outlook Germany 2024/25 erläutert, in einem Gespräch zwischen dem Generalsekretär der GDA, Martin Kohoutek, und dem Leiter Public Affairs, Matthias Plötzke.

Illustrationen gestaltet von Freepik.

Balance zwischen Strom und Fläche

Weiterhin auf die Beschleunigung der KI reagieren

 

Der Zugang zum Stromnetz bleibt der entscheidende Engpass für das Wachstum der Rechenzentrumsbranche. Der Bau neuer Umspannwerke, die Modernisierung bestehender Anlagen und der Ausbau der Stromübertragungsinfrastruktur sind zeitaufwändige Prozesse, die zusätzlich durch Lieferketten- und Arbeitskräfteengpässe erschwert werden und die Kapazität der Netzbetreiber begrenzen. Infolgedessen überschreiten die Vorlaufzeiten für neue Anschlüsse an zentralen Standorten wie Frankfurt und Amsterdam oft fünf Jahre. Gleichzeitig werden Netzbetreiber von vorläufigen Stromanfragen überflutet, von denen viele im Verhältnis zu realistischen Rechenzentrumsbedarfen, einschließlich KI-Entwicklungen, überdimensioniert sind. Dies schafft eine „Geisterkapazität“, die möglicherweise nie gebaut oder genutzt wird und die Gesamteffizienz der Zuteilung verringert.

 

Die Analyse von CBRE zu kVA pro Quadratmeter bestehender und geplanter Rechenzentren identifiziert eine realistische Zuteilung von etwa 1,9 kVA/m². Standorte mit weniger als 0,8 kVA/m² gelten als unterversorgt und sind nur für zukünftige Entwicklungen oder schrittweise Erweiterungen geeignet. Die Obergrenze liegt bei etwa 3,8 kVA/m², was auch für KI-Trainings-Campusse gilt, da selbst leistungsstarke KI-Cluster in der Regel keine höheren Zuweisungen benötigen – nur bei KI-Inferenzanwendungen könnten diese Grenzen überschritten werden. Eine Überschreitung dieser Obergrenze bietet nur geringen Mehrwert und birgt das Risiko von ungenutzter Kapazität.

 

Die Verbesserung der Effizienz bei der Stromzuteilung ist entscheidend, damit Deutschland und Europa global wettbewerbsfähig bleiben. Die Optimierung des Netzes und die Abstimmung der Stromanwendungen auf realistische Bedarfe ist derzeit das effektivste Mittel der Branche, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen und den Wert der verfügbaren Infrastruktur zu maximieren.

Die Stimme der GDA

Impulse für Politik und Branche

 

Im vergangenen Jahr hat die German Datacenter Association (GDA) ihre Rolle als zentrale Stimme der Rechenzentrumsbranche weiter ausgebaut. Durch Stellungnahmen, Beratungseinreichungen und Positionspapiere bringt die GDA die Anliegen ihrer Mitglieder in den politischen Prozess ein – von Energieeffizienz und Netzentgelten bis hin zu Fragen der Versorgungssicherheit. Ziel ist es, zuverlässige Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wachstum zu schaffen und die Bedeutung von Rechenzentren für Digitalisierung, Wirtschaft und Gesellschaft hervorzuheben. Der Datacenter Outlook Germany 2024/25 gibt einen Überblick über die wichtigsten Stellungnahmen und Positionspapiere der GDA aus dem vergangenen Jahr.

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