German Datacenter Association fordert dringende Anpassungen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) zur Sicherung der digitalen Infrastruktur

German Datacenter Association veröffentlicht Positionspapier zum Energieeffizienzgesetz (EnEfG)

German Datacenter Association fordert dringende Anpassungen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) zur Sicherung der digitalen Infrastruktur

Die German Datacenter Association (GDA) unterstützt die Bestrebungen der Bundesregierung, durch das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) die Energieeffizienz zu steigern und Energieverschwendung zu reduzieren. Dennoch sieht die GDA in der derzeitigen Fassung des Gesetzes erhebliche Herausforderungen, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Rechenzentrumsbranche bedrohen, sondern auch die digitale Infrastruktur Deutschlands als Schlüsselkomponente der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens gefährden könnten.
 

Rechenzentren – Fundament der digitalen Wirtschaft

Rechenzentren sind unverzichtbar für die digitale Wirtschaft und tragen maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sie sind von zentraler Bedeutung für eine Vielzahl von Sektoren, darunter Gesundheitswesen, Bildung, Finanzen, öffentliche Verwaltung und private Unternehmen. Als kritische Infrastruktur ermöglichen sie die kontinuierliche Bereitstellung digitaler Dienste und sind wesentlicher Treiber für Innovation und Arbeitsplatzschaffung. Die aktuellen Anforderungen des EnEfG könnten jedoch unbeabsichtigt das Wachstum und sogar die Nachhaltigkeit der Branche gefährden.
 

Konkrete Herausforderungen des EnEfG für die Branche

  • Energieeffizienz-Zielwerte: Das EnEfG legt für Rechenzentren Energieeffizienzziele anhand der Kennzahl Power Usage Effectiveness (PUE) fest, die das Verhältnis zwischen dem gesamten Energieverbrauch eines Rechenzentrums und dem Energieverbrauch der IT-Systeme beschreibt. Diese Ziele sind mit der aktuellen Technologie jedoch schwer erreichbar, ohne auf ineffiziente oder umweltschädliche Kühlmethoden, wie etwa einen übermäßigen Wasserverbrauch, zurückzugreifen.
     
  • Unpraktikable Anforderungen zur Abwärmenutzung: Das Gesetz setzt hohe Anforderungen an die Abwärmenutzung aus Rechenzentren (Energy Reuse Factor, ERF), ohne die tatsächliche Umsetzbarkeit zu berücksichtigen. Die Nutzung von Abwärme hängt stark von externen Abnehmern und Wärmenetzen ab, die in vielen Regionen größtenteils nicht vorhanden sind.
     
  • Berichtspflichten und Datenschutzrisiken: Die Berichtspflichten des EnEfG für Rechenzentren gehen über EU-Vorgaben hinaus und beinhalten die Veröffentlichung sensibler Daten, die potenziell die Sicherheit kritischer Infrastrukturen gefährden und Wettbewerbsnachteile schaffen könnten.
     
  • Fokus auf Infrastruktur statt IT-Effizienz: Ein Großteil des Energieverbrauchs in Rechenzentren entfällt auf die IT-Systeme, während sich die derzeitige Gesetzgebung überwiegend auf die Infrastruktur der Gebäude, insbesondere die Kühlung, konzentriert. Durch die Integration von Effizienzzielen für IT-Systeme ließen sich jedoch deutlich größere Energieeinsparungen realisieren.
     

Zentrale Forderungen der GDA

Die GDA fordert eine Anpassung des Energieeffizienzgesetzes, um eine praxistaugliche und gleichzeitig zukunftsorientierte Umsetzung zu ermöglichen:

  • Anpassung der Energieeffizienz-Zielwerte an die Auslastung: Verlängerung der Frist zur Erreichung der PUE-Ziele bis 2028 und Festlegung einer Mindest-Zulufttemperatur von 27 °C, um praktikable und nachhaltige Maßnahmen zu gewährleisten.
     
  • Pragmatische Abwärmenutzung: Verpflichtung zur planerischen Umsetzung von Abwärmenutzung ohne verbindliche Annahme und unter Berücksichtigung der Eigennutzung von Abwärme im ERF. 
     
  • Schutz sensibler Daten: Harmonisierung der Berichtspflichten mit EU-Vorgaben und Schutz sensibler Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse durch ein aggregiertes Reporting. 
     
  • Einbeziehung der IT-Effizienz: Erweiterung der Energieeffizienzziele um IT-Systeme und Berücksichtigung des Wasserverbrauchs bei Kühltechnologien.
     

Appell an die Politik

Die GDA appelliert an die Bundesregierung, die vorgeschlagenen Änderungen zu berücksichtigen, um eine praxisgerechte und zukunftssichere Umsetzung des EnEfG zu ermöglichen. Nur so kann die Rechenzentrumsbranche weiterhin einen bedeutenden Beitrag zur digitalen Transformation und den Klimazielen Deutschlands leisten.
 

Downloads

Positionsübersicht  
Zusammenfassung der Forderungen der German Datacenter Association zum EnEfG

Positionspapier 
Ausformulierte Forderungen der German Datacenter Association zum EnEfG

Synopse
Gegenüberstellung der EnEfG-Vorgaben mit den Forderungen der German Datacenter Association

 

Kontakt der GDA

Martin Kohoutek
General Secretary

+49 172 7548 324
kohoutek(at)germandatacenters.com

 

Primepartner

Kooperationen

Media Partner